Bevor ein Tanzstück auf die Bühne kommt, proben es Tänzer über mehrere Monate. Einzelne Bewegungsabläufe werden wieder und wieder eingeübt. In Gedanken durchgegangen. Und wieder geprobt. Es gibt Proben ohne Musik, in denen die Positionen und Abläufe auf der Bühne geprobt werden. Wo soll jeder Tänzer stehen. Von wo nach wohin soll er sich bewegen.
✔️ Es gibt eine Kostümproben.
✔️ Es gibt eine Hauptprobe.
✔️ Es gibt eine Generalprobe.
Und vor der Aufführung gehen Tänzer die wesentlichen Abläufe nochmal für sich durch. Es ist alles einstudiert. Die Bewegungsabläufe sind internalisiert. Da kann doch nichts mehr schief gehen. Kurz vor dem Auftritt: Toi Toi Toi. Das Adrenalinlevel steigt. Die Musik setzt ein. Das Stück beginnt. Alles läuft wie erwartet. Ein Tanzabend, wie schon viele zuvor.
Es kommt der Teil, an dem wir in Position auf dem Boden liegen und ein Pas de Deux zweier Tänzer beginnt. Pause auf der Bühne für mich. Ich bin Teil des Bühnenbilds und liege auf dem Boden. Doch plötzlich passiert etwas.
Ich denke nach. Mein Puls erhöht sich. Meine Hände werden schwitzig. Nicht von der körperlichen Anstrengung, sondern weil ich vergessen hatte, wie die Schrittabfolge ist, wenn es für mich gleich weiter geht. Ich hatte einen Black Out.
Ich lag auf dem Boden und wusste nicht mehr was ich gleich tun soll. Der Moment, an dem es für mich weiterging, kam immer näher. Ich erinnerte mich noch immer nicht. Viele Augenpaare aus dem Publikum auf mich gerichtet. Ich musste wohl akzeptieren, dass ich zum ersten Mal in meiner Tänzerkarriere auf der Bühne stehe (oder in diesem Fall liege) und nicht weiß, was meine Rolle ist. Jeder würde sehen, dass ich vergessen hatte, was ich tun soll.
Die Musik setzt ein. Ohne dass ich es erklären könnte, bewegte ich mich mit der Musik. Mein Körper trug mich durch den Rest des Stücks. Puh … Alles lief wie tausend mal zuvor geprobt. Mein Körper hat sich erinnert. Körpergedächtnis oder Muscle Memory, wie wir dazu sagen. So kann es uns auch im Führungsalltag gehen. Wir versuchen mit aller kognitiven Kraft eine Situation zu lösen, kommen aber nicht voran. Wir blockieren uns selbst.
In solchen Situationen kann es hilfreich sein, einen Schritt zurück zutreten. Die Aufmerksamkeit auf unsere innere Stimme und unsere Intuition zu richten. Sich selbst zu vertrauen und sich selbst führen lassen. Werde selbst-bewusst und entwickle deine Fähigkeit, dich selbst zu führen regelmäßig weiter:
- Höre in dich hinein und höre deiner inneren Stimme zu.
- Lass dich auf deine Intuition ein und lass dich von ihr tragen.
- Vertraue dir selbst und vertraue auf dich.
Comments are closed